Eine Advents-Meditation

Der Atem der kommenden Weihnacht

Dezembersonne
Eine Audiodatei mit dem Inhalt für Dich zum Reinhören.
Der Advent ist die dunkle Zeit am Ende des alten Jahres, bevor das neue Jahr mit neuem Licht geboren wird. Vielen Lebewesen bietet die Dunkelheit dieser Zeit die Gelegenheit, sich auszuruhen von dem hektischen Treiben des Sommers und den wilden und bunten Herbststürmen. Auch die Menschen rücken zusammen in warmen Stuben und bereiten sich auf den Übergang vor.
Im Arbeitsleben geht es oft noch einmal heiß her, doch im Privaten ist die Gelegenheit, mit der Familie gemeinsam zu entspannen. Jetzt können alle Ruhe und Besinnlichkeit gebrauchen, Kraft sammeln und etwas kürzer treten, denn die Sonne liefert nur wenig Nahrung. Es ist die Zeit großer Genüsse, die wir uns selbst und unseren Lieben bereiten. Zeit für Entspannung mit einer Meditation.
Atme tief aus. Nun atme ein, das geht ganz von allein.
Werde Dir klar, dass Du jetzt nur das Eine willst. Backen. Nimm Dein Rezept zur Hand und lege die Zutaten bereit.
Manchmal hilft es, die genannten Mengen schon abzuzählen oder zu wiegen. Versichere Dich, dass Du alles hast, was Du zum guten Gelingen Deines Vorhabens benötigst. Zeit, Ruhe, Lust, Aufmerksamkeit, Konzentration und alle Hilfsmittel und Zutaten. Jetzt kann es losgehen, genau nach Rezept. Fülle ein, kippe, rühre und mische, knete und walke den Teig, bis er gar ist. Nun gib ihm die Zeit, die er benötigt, um weiter verarbeitet zu werden.
In der Zwischenzeit kannst Du den Ofen anheizen, Bleche vorbereiten und Dir etwas zu Trinken machen. Nun geht es ans Ausrollen, Stechen, Formen, Auf-Das-Blech-Setzen und Garnieren. Du hast den Ofen auf die richtige Temperatur gebracht, hast genügend Energie und jetzt schiebst Du das Blech mit Deinem Gebäck in den Ofen.
Atme tief aus. Nun atme ein, das geht ganz von allein.
Du stellst Dir einen Wecker, suchst die Zutaten, die Werkzeuge und Behälter heraus, die Du später für das fertige Gebäck benötigst.
Dann lehnst Du Dich zurück und genießt die Wärme, Deinen Fleiß und – vielleicht gemeinsam mit Deinen Lieben – die Vorfreude. Denn es duftet wunderbar aus dem Ofen und es wird Dir und den anderen schmecken.
Atme tief aus. Nun atme ein, das geht ganz von allein.
Du weißt, es ist gut, gleich in der Küche aufzuräumen, denn dann ist nach dem Backen Schluß. Jetzt ist es an der Zeit auch einmal in den Ofen zu schauen, wie es gelingt. Ist es die richtige Temperatur? Passt die Backzeit? Was sagt der Teig zu Dir?
Atme tief aus. Nun atme ein, das geht ganz von allein.
Wenn alles gut aussieht und duftet und die Backzeit vorrüber ist, nimm Deine Topflappen und ziehe deine fertigen Bleche aus dem Ofen. Stelle sie auf einer sicheren Unterlage ab und lege letzte Hand an. Vielleicht ist es ein Schneiden, Streuen, Pepinseln, Übergießen, vielleicht ist es auch ein erstes Naschen und Leeren des Bleches.
Atme tief aus. Nun atme ein, das geht ganz von allein.
Nun alles reinigen und es ist getan, das war Dein Backen,
Deine Advents-Meditation.
Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit und viel Freude bei Deiner Meditation!
Hier noch ein Rezept für Sächsische Weihnachtsstollen

Weihnachtsstollen
600 g Sultaninen einweichen in Rum (am Vortag)
80 g Hefe, frisch
200 g Zucker
1/2 Liter Milch, lauwarm
1 kg Mehl
500 g Butter, weich
1 Prise Salz
100 g Mandeln, gehackt
10 g Mandeln (Bittermandeln), fein gemahlen
10 g Kardamom, frisch gemahlen
10 g Tonkabohnen oder Avokadokern frisch gerieben
1 Zitrone oder Orange, unbehandelt (den Abrieb davon)
150 g Zitronat, fein gehackt
100 g Orangeat, fein gehackt
125 g Butter, zerlassen, zum Bestreichen
50 g Zucker, fein, zum Bestreuen
100 g Puderzucker zum Bestäuben
Arbeitszeit: ca. 1 Std. 30 Min. Ruhezeit: ca. 2 Std.
Zubereitung
Die Sultaninen über Nacht im Rum einweichen. Aus Mehl, Milch, Hefe, Zucker, Salz und der Butter einen Hefeteig zubereiten. Den Teig gut kneten. 1 Stunde ruhen lassen.
Die vorbereiteten Mandeln, Zitronat, Orangeat, alle Gewürze und die Sultaninen nacheinander in den Teig einarbeiten. Den Teig gut kneten. 1 Stunde ruhen lassen, wieder kneten und zu 2 oder mehr Stollen formen. Die geformten Stollen möglichst zügig in den Ofen geben. Der Teig ist relativ weich und kann bei sehr großen Stollen etwas breit laufen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 60 Minuten backen.
Sobald der Stollen im Ofen ist, 1/2 Tasse Wasser auf den Boden gießen, damit Dampf erzeugt wird. Der Dampf verhindert eine zu schnelle Krustenbildung.
Gleich nach dem Backen die Stollen mit reichlich flüssiger Butter bestreichen und mit feinem Zucker und Vanillezucker bestreuen. Später die Stollen mit Puderzucker bestreuen und bis zum Verzehr noch einige Wochen kühl lagern.
nach: www.chefkoch.de/rezepte/899211195320641/Saechsischer-Stollen-unser-altes-Familienrezept.html